Krankheiten


Eine Krankheit in ihrem Anfangsstadium zu erkennen ist äußerst schwer. Meist zeigen die Papageien die typischen Symptome erst, wenn die Krankheit bereits weit fortgeschritten ist. Deshalb ist es sehr wichtig ihre Papageien immer gut zu beobachten und mögliche Krankheitserscheinungen genauestens zu beobachten und gegebenenfalls vom Tierarzt kontrollieren zu lassen.

Wie erkenne ich, dass meine Papageien krank sind?


1. Wie verhalten sich meine Papageien? Sind sie nervös, unruhig oder meiden sie ihren Partner?

2. Wie ist seine Körperhaltung? Sitzt der Vogel gekrümmt auf der Stange? Schläft er mit gespreizten Beinen oder wippt er mit dem Schwanz? Dies könnte auf eine Atemstörung oder Legenot hinweisen!

3. Augen: Wenn die Augen leicht geschlossen sind, weist dies auf den Beginn einer Krankheit hin. Wenn der Glanz aus den Augen verschwunden ist, dann ist die Krankheit bereits weit fortgeschritten und ein Tierarzt ist umgehend aufzusuchen.

4. Wie ist der Kot? Welche Farbe und Konsistenz hat er?
Vorsicht: Auch manche Nahrung kann den Kot verfärben, was nicht auf eine Krankheit zurückzuführen ist. Befindet sich Blut im Kot oder hat der Vogel länger Durchfall, dann bringen Sie ihn am besten auf dem schnellsten Wege zum Tierarzt!!!!

Welche Krankheiten gibt es bei Papageien ?

Die Liste der Krankheiten ist bei Papageien genauso lang wie bei uns Menschen. Hier werden nur die häufigsten und gefährlichsten Krankheiten und ihre Symptome genannt. Falls Sie eine Krankheit erkennen, zögern Sie nicht und gehen sofort zum Tierarzt.
Oft können nämlich Krankheiten in ihrem Anfangsstadium geheilt werden.

Papageienkrankheit bzw. Psittakose
Diese Psittakose ist wohl die am häufigsten genannte und eine für den Menschen sehr gefährliche Krankheit. Sie kann sogar tödlich enden. Außerdem ist sie meldepflichtig. Anzeichen für diese Krankheit sind wässriger Kot, Atemnot, Entzündungen der Augen, Zittern, Schnupfen sowie Appetitlosigkeit. Wenn Sie diese Anzeichen bei Ihrem Papagei feststellen, sollten Sie diesen auf jeden Fall zuerst isolieren und dann umgehend zum Tierarzt bringen. Oft besteht noch eine Chance auf Heilung.

PBFD (Psittacine beak and feather disease)
Diese Krankheit wird auch Schnabel- und Federkrankheit genannt und ist eine Virusinfektion, die durch Circo Viren verursacht wird. Diese rufen eine Wachstumsstörung von Federn, Krallen und Schnabel hervor und der Papagei kann infolge von einer Immunschwäche innerhalb eines Zeitraums von 6 – 12 Monaten sterben. Anzeichen für diese Krankheit sind: brüchige Federn, Kahlheit (vor allem am Kopf), Fressunlust, Durchfall, und Federverlust.
Die Symptome werden von Mauser zu Mauser schlimmer. PBFD wird durch Federn, Staub und Kropfinhalt übertragen und ist somit gerade für frisch geschlüpfte Papageien, deren Immunsystem ehe noch nicht ganz ausgebildet ist, gefährlich.
Die Viren haben ohne Wirt noch eine Lebensdauer von drei Jahren und können nur durch einen PCR-Test eindeutig bestimmt werden.

Aspergillose
Die Aspergillose ist eine Schimmelpilzerkrankung, die durch altes Futter, welches Pilzsporen enthält, hervorgerufen wird. Diese Pilzsporen setzen sich im Rachen, Kropf und Atemwegen fest und wuchern. Eine schlechte Ernährung und Haltung erleichtern dem Pilz den Weg in die Atemwege. Diese Krankheit ist nicht ansteckend und überträgt sich somit weder auf andere Tiere noch auf den Menschen, ist aber für den erkrankten Papagei eine Qual, da die Atmung immer schwerer wird. Eine Heilung ist in den meisten Fällen bei Auftreten der Symptome nicht mehr möglich, jedoch können die Symptome mit Zugabe von Vitamin A gemildert werden.

Erkältung
In den meisten Fällen ist Zugluft für eine Erkältung verantwortlich. Der Vogel hat Schnupfen und die Atmung fällt ihm sehr schwer. Am besten ist es den Vogel mittels Rotlicht zu bestrahlen und mit Vitaminpräparaten aufzubauen. Bei starken Erkältungen suchen Sie bitte einen Tierarzt auf.

Rachitis
Sie wird auch Knochenweiche genannt und ist eine Krankheit die nicht ansteckend ist. Rachitis ist eine Stoffwechselerkrankung des heranwachsenden Organismus. Die Ursache ist meist eine Fehlernährung (reine Körnerfütterung), die durch einen Mangel an Kalzium, Phosphor und anderen Mineralien, sowie Vitamin D3 und B in der Wachstumsphase entsteht.
Das Provitamin D3, welches zur Aufnahme von Mineralstoffen aus dem Darmkanal wichtig ist, wird im Vogelorganismus mit Hilfe von Sonnenlicht selbst hergestellt.
Deshalb ist es wichtig dem Vogel gerade in der Wachstumsphase die Möglichkeit zu geben das Vitamin mit Hilfe von UV-Licht selbst zu bilden.
Für Stubenvögel, denen keine Außenvoliere zur Verfügung steht, eignen sich besonders gut speziell auf den Vogel abgestimmte Lampen, die wir Ihnen auch im Shop zum Kauf anbieten.
Wenn die Krankheit nicht frühzeitig behandelt wird, schwellen die Gelenke an und der Schnabel erweicht. Selbst Knochen können dann leicht brechen. Rachitis kann aber auch beim Altvogel durch einseitige Ernährung auftreten, wobei die Symptome die gleichen sind. Um das zu verhindern sollten Sie Ihren Papagei so abwechselungsreich wie möglich ernähren und möglichst gut mit Kalzium versorgen.

Knochenbrüche
Obwohl es nicht häufig vorkommt, dass Papageien sich einen Knochen brechen, möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen. Das Problem bei einem Knochenbruch ist, dass dieser meist zu spät oder gar nicht erkannt wird. Wenn Sie also merken, dass sich Ihr Papagei anders verhält, z.B. sein Bein oder den Flügel anders hält, sollten Sie das eine Zeit beobachten und wenn Sie einen Knochenbruch für möglich halten, Ihren Papagei zum Tierarzt bringen. Der gebrochene Knochen muss dann unbedingt geschient werden.

Kropfentzündung
Eine Kropfentzündung wird vor allem durch Parasiten, Viren und Bakterien hervorgerufen. Ein Mangel an Vitamin A begünstigt diese Krankheit. Ursachen können unsaubere oder falsch gereinigte Näpfe sein, sowie Verletzungen des Kropfes. Der Papagei beginnt Schleim auszusondern (zäh und übelriechend) und der Kropf schwillt an. Deswegen sollten Sie unbedingt sehr hygienisch die Näpfe reinigen und dem Vogel ausreichend Vitamine anbieten, sei es in Form von frischem Obst oder gut dosierten Vitaminpräparaten.

Verhaltensstörungen
Papageien sind äußerst sensible Tiere, die unterschiedlich auf die Gefangenschaft bzw. das Leben mit uns reagieren. Besonders Wildfänge sind stark betroffen, da sie von heute auf morgen ihren natürlichen Lebensraum verlieren und durch die Gefangenschaft, den Transport, und die Quarantäne einem enormen Stress ausgesetzt werden. Eine Verhaltensstörung ist eine psychische Erkrankung, die sich verschieden ausdrücken kann:
Zu der wohl bekanntesten Verhaltensstörung zählt wohl das Rupfen.
Aber auch erhöhte Lautäußerungen, eine erhöhte Aggression und Bewegungsstereotypien (langandauerndes Kopfnicken, Verdrehen des Kopfes usw.) sind typische Verhaltensstörungen. Besonders betroffen sind Kakadus, Aras und Graupapageien. Die Ursachen für eine Verhaltensstörung sind sehr weitläufig. An dieser Stelle nennen wir nur die häufigsten Ursachen und mögliche Lösungen:
– Bewegungsmangel (zu kleiner Käfig? Siehe Käfigmindestgröße)
– Beschäftigungsmangel (zu wenig Spielzeug? siehe Shop)
– Einsamkeit (Partnervogel kaufen!!!)
– Licht (UV-Licht in der Nähe des Papageis installieren oder noch besser Sonnenlicht)
– Falsche Umgebung, zu laut, zu hektisch, falsche Temperatur (Papagei verlagern)
– Zwangsverpaarung (Papageien in einer großen Voliere ihren Partner selber finden lassen)

Wenn Sie merken, dass Ihr Papagei eine Verhaltensstörung aufweist, sollten Sie damit beginnen die Ursachen zu erforschen und diese unterbinden. Bis, wenn überhaupt, eine Besserung auftritt, kann aber ein langer Zeitraum vergehen.
Dennoch sollten Sie sich nicht entmutigen lassen, alles zu versuchen.

Ihr Gefiederter Freund wird es Ihnen Danken !