Haltung


Immer wieder hört oder liest man, dass Mohrenkopfpapageien besonders aggressiv sein sollen, was wohl eher für Wildfänge gilt, die mit dem Menschen nicht vertraut sind und deshalb ihr Leben lang ängstlich und scheu bleiben. In Deutschland aufgezogene und zunächst von den Eltern gefütterte, dann von Menschenhand weiter aufgezogene Mohrenkopfpapageien sind durchaus eigenwillig, in der Regel jedoch nicht aggressiver als andere Papageien, sondern meist liebenswürdige, nicht besonders laute Hausgenossen, die zum Teil sogar einige Wörter sprechen lernen und Töne, wie z.B. Pfiffe, nachahmen.
Neben dem Graupapagei gehört der Mohrenkopfpapagei zu den am häufigsten in Gefangenschaft gehaltenen afrikanischen Papageien. Damit er sich wohl fühlt, benötigt er einen Partner. Ideal ist es, wenn Tiere angeschafft werden, die ihren Partner bereits gefunden haben, denn nicht alle Mohrenkopfpapageien harmonieren miteinander. Wenn sehr große Volieren oder ein Vogelzimmer zur Verfügung stehen, ist die Haltung einer Kleingruppe möglich, in der sich die Tiere selbst zu Paaren zusammenfinden können. Dies muss jedoch anfangs gut beaufsichtigt werden.
Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass nur einzeln gehaltene Vögel handzahm werden können. Zunächst von den Eltern gefütterte, später dann von Menschenhand aufgezogene Vögel, wie sie von uns vermittelt werden, schließen sich sowohl an ihren Partner als auch an den Menschen an, während ein einzeln gehaltener Mohrenkopfpapagei sich extrem eng an "seinen" Menschen anschließen und häufiges Alleinsein nicht mehr tolerieren würde. Fühlt er sich jedoch vernachlässigt, wird er - insbesondere nach Eintreten der Geschlechtsreife - nicht selten zum "Rupfer" oder zum "Schreier" mit all den negativen Folgeerscheinungen.
Für die Unterbringung eines Mohrenkopfpapageien-Paares schreibt das Gesetz als Mindestanforderung eine Voliere von zumindest 100 x 0,50 x 0.50 cm (L x B x H) vor. In einem solch kleinen Käfig können sich die Vögel jedoch nur wohlfühlen, wenn ihnen viele Stunden täglich Freiflug in der Wohnung gewährt wird und sie den Käfig lediglich als Rückzugsgebiet nutzen. Allerdings besitzen auch Mohrenkopfpapageien ein ausgeprägtes Nagebedürfnis!
Wenn der Mohrenkopfpapagei abwechslungsreich und hochwertig ernährt wird, ist eine zusätzliche Vitaminzufuhr unnötig. In Zeiten der Mauser oder bei besonderen Stresssituationen kann man ein Multi-Vitaminpräparat verabreichen. Da Papageien jedoch im Freiland zur Deckung ihres Mineralstoffbedarfs Erde aufnehmen, müssen sie in Volierenhaltung zusätzlich zum Futter Mineralstoffe angeboten bekommen, die im Handel erhältlich sind.
Wichtig ist natürlich stets sauberes Trinkwasser. Und es versteht sich von selbst, dass die Futter- und Trinknäpfe sowie etwaige ständige Badestellen täglich ein- bis mehrmals und die Volieren mindestens einmal pro Woche gründlich gesäubert werden müssen. Die Futternäpfe sollten einmal pro Woche desinfiziert oder aber in der Geschirrspülmaschine gereinigt werden.